Voraussetzungen für eine Besetzung beim "Wirt"

Der Wirt ist jene Person, die auf einer unbewussten Ebene für den Besetzer zur Verfügung steht und ihn hereinlässt. In diesem Moment ist er wie ein offenes Haus, in das man eintreten kann.
Eine Besetzung kann stattfinden, wenn der Wirt energetisch in einem Defizit ist, d.h. wenn er z.B. physisch oder psychisch erkrankt ist, einen Schock, Unfall oder eine Operation erlebt hat, oder sich auf einer Reise befindet. In einem solchen Moment ist die sog. Aura, diese feinstoffliche Hülle, die den physischen Körper umhüllt, nach aussen hin nicht völlig geschlossen. Im gesunden Zustand schützt sie uns vor Besetzungen aller Art. Die Aura hat im feinstofflichen Bereich eine ähnliche Schutzfunktion wie das Immunsystem im körperlichen Bereich, das uns vor Angriffen durch Viren, Bakterien, Pilzen oder Parasiten schützt. Alkohol, Zigaretten, Drogen, Langeweile, Internet-Sucht oder Unausgeglichenheit aus verschiedenen Gründen kann unsere Aura schwächen und für Fremdenergien öffnen.

Warum gibt es Besetzungen durch Fremdenergien?
Es gibt Verstorbene, die nach ihrem Tod nicht ins Licht eintreten wollen, das ihnen ihre spirituellen Begleiter anbieten. Wie wir mittlerweile aus Berichten über Nahtoderfahrungen, Rückführungen oder Clearings wissen, erscheinen offensichtlich im Sterbeprozess liebe Verstorbene, Ahnen die ihnen voraus gegangen sind, Geistführer, Seelenbegleiter oder Engel. Sie alle stehen bereit und möchten der Seele bei ihrem Übergang aus dem physisch materiellen Leben in die jenseitige Lichtheimat behilflich sein. Aber der soeben Verstorbene macht aus vielen Gründen von diesem Angebot keinen Gebrauch. Manchmal geschieht dies wirklich aus Unwissenheit und Orientierungslosigkeit, aber meistens haben jene Verstorbenen, die erdgebunden bleiben werden, Probleme mit den fünf Leidenschaften des Verstandes wie Lust, Gier, Ärger, Bindung oder Eitelkeit. Das hindert sie daran, alles Physische loszulassen und in die jenseitigen Welten (im tibetischen Totenbuch werden sie Bardo gannt) einzutreten. Manchmal zürnen sie Gott, der sie ihrer Meinung nach viel zu früh abberufen hat und sie wollen nichts davon wissen, dass sie gestorben sind. Auch ein schlechtes Gewissen kann sie davon abhalten, in die göttliche Heimat zurück zu kehren, da sie dort eine Bestrafung erwarten und sich davor fürchten.

Es liegt auf der Hand, dass die Besetzerseelen ihrem Wirt und Gastgeber im Alltag häufig grosse Probleme machen, weil sie versuchen, zu dominieren und zu ihren Dingen zu kommen, die sie lieben, oder denen sie verfallen sind. Im Milieu von Alkohol, Drogen und anderen Exzessen halten sich erdgebundene Wesenheiten mit Vorliebe auf. Sie suchen sich vielversprechende Opfer aus, durch die sie ihre Sucht befriedigen können. Beim besetzten Menschen hat das sehr negative Folgen, weil sein eigenes Suchtverhalten noch um einiges verstärkt wird – ja, sogar noch mehr Fremdenergien anzieht.

Besetzer sind sich im Allgemeinen nicht bewusst, dass sie tot sind und keinen eigenen Körper mehr haben, weil sie sich dank der Versorgung mit Lebensenergie ihres Gastgebers lebendig fühlen. In der Clearingarbeit ist daher oft viel Geduld und Einfühlungsvermögen gefragt, um dem Verstorbenen klar zu machen, dass er nicht im eigenen, sondern in einem fremden Körper „weiterlebt“ – und dass er seinen eigenen Körper vor einiger Zeit (manchmal hunderte von Jahren zurück) verlassen hat und folglich gestorben ist!

Hausboot in Kerala

Wie macht sich eine Fremdenergie bemerkbar?
Meistens hat jemand, der mit einer Fremdenergie besetzt ist, das Gefühl, nicht alleine in seinem Körper zu leben. Es ist, wie wenn jemand da ist und im Inneren spricht. Es ist jemand da, der einen beeinflusst und dazu antreibt, Dinge zu tun oder zu sagen, die man eigentlich gar nicht gut heissen kann, oder die einem nicht wirklich entsprechen. Man ist wie ausgeliefert und reagiert zwanghaft. Der junge Automobilist, mit einer Neigung zu schnellem Fahren mit seinem kleinen Flitzer, könnte von einer Besetzung angetrieben werden, an gefährlichen Stellen zu überholen oder einfach viel zu riskant zu fahren. In meiner Praxis erlebte ich den Fall einer jungen Frau, die nach ihrem Unfalltod eine ebenfalls junge Frau besetzt hatte. Sie wollte noch nicht tot sein und sie weinte Herz zerreissend als ich sie danach fragte, was mit ihrem eigenen Körper geschehen sei. Sie antwortete: "Ich habe ihm tausendmal gesagt, er solle nicht so schnell fahren, er würde uns beide eines Tages umbringen". Sie meinte damit ihren Freund, der es nicht lassen konnte viel zu schnell zu fahren - was, wie sie es vorausgeahnt hatte, eines Tages zu ihrem Tod führte.

Viele Besetzer sind im Grunde gutmütig. Sie geben z.B. an, aus Liebe oder Pflichtgefühl bei einem Verwandten geblieben zu sein. Sie möchten ihn beschützen und auf ihn aufpassen. Das ist gut gemeint, nur behindert es den Besetzten darin, seine Selbständigkeit richtig zu entfalten und sein eigenes Potenzial zu leben. Die Energie, die er dazu benötigen würde, geht ihm ab. Der Energieverlust basiert auf der Präsenz der Besetzer, die umständehalber ein sehr schwaches Energiesystem haben. Sie saugen buchstäblich die Energie ihres Wirtes auf und im schlimmsten Fall können sie ihn in das Verderben stürzen.

Buchtipp:
Dr. Edith Fiore "Besessenheit und Heilung, die Befreiung der Seele" Silberschnur Verlag
Rhea Powers "Heimkehren ins Licht" CH.FALK VERLAG